Die Wurzeln der Freiwilligen Feuerwehr liegen im Gemeindespritzenverband Saalhausen – Dobristro, dem Drochow bis zur Gründung der Wehr angeschlossen war. Die Ausrückzeiten lagen hier jedoch jenseits von Gut und Böse, z.B. bei einem Scheunenbrand 1895 bei 4 Stunden. Bis 1930 war Drochow in zwei Verwaltungsbezirke (Gutsbezirk/Gemeindebezirk)aufgeteilt, die sich bis zu diesem Zeitpunkt hemmend in der kommunalen Entwicklung und somit auch auf dem Gebiet des einheitlichen Brandschutzes in jeder Beziehung auswirkten. 1934 erhielt der damalige Bürgermeister Herrmann Bauer die Weisung, den örtlichen Brandschutz in Drochow aufzubauen. Durch den geschlossenen Beitritt in die Feuerversicherung erhielt Drochow als Auszeichnung einen Schlauchwagen und 150 m Schlauch. Gelöscht wurde mit Leitungsdruck, denn Drochow bekam 1912/13 eine 150 mm Trinkwasserleitung aus Guss.
 
Nach der Beschaffung der erforderlichen Ausrüstung wurde am 24.04.1934 mit 34 Kameraden die Ortsfeuerwehr Drochow gegründet. Als Wehrführer wurde Max Krause eingesetzt, sein Stellvertreter war Erich Bauer. Die vollständige Einkleidung der Kameraden der Ortsfeuerwehr erfolgte 1936 im Gasthof Sawall. Bereits zu dieser Zeit wurden zentrale Ausbildungen in der Feuerwehrschule Kurmark in Beeskow durchgeführt, die z.B. der Wehrführer und sein Stellvertreter besuchen mussten.
 
1938 wurde das Gerätehaus gebaut. Im Vorfeld musste jedoch das Projekt geändert werden, da die Schlauchwäsche im Turm doch keinen Platz hatte, wie es der Projektant vorsah. Nach dem Bau des Gerätehauses bestand die Ausrüstung aus einem Chrysler Löschgruppenfahrzeug, welches Dr. Fettke der Wehr zur Verfügung stellte, einem TSA von Magirus mit einer TS 4 und dem Schlauchwagen mit Holzbereifung. Das Löschgruppenfahrzeug ging in den Wirren kurz vor Kriegsende verloren, da es zur Gewährleistung der Einsatzbreitschaft vollgetankt war und nach Finsterwalde zu einem zentralen Sammelplatz überführt werden sollte. Es wurde ausgeschlachtet und ohne Reifen in der Nähe von Klettwitz gefunden. Da man jedoch keinerlei Ersatzteile bekam, stand es der Feuerwehr nicht mehr zur Verfügung.
 
Kurz vor Ende des Krieges kam es zu einem massiven Luftangriff, bei dem viele Bomben über Drochow abgeworfen wurden. Sehr viele landeten im Restloch „Es hat sich angehört als wenn man eine Handvoll Kieselsteine ins Wasser wirft, nur größer und lauter." 5 Fliegerbomben landeten im näheren Umkreis des Gerätehauses, 3 davon gegenüber auf der Wiese. Die Erde lag vor dem Haus und auf der Straße bis zu einem Meter hoch und wurde von den Kameraden beseitigt. Die Schäden am Gebäude waren noch lange sichtbar. Grund für die Angriffe - und hier gehen die Aussagen auseinander - war der angebliche Besuch Adolf Hitlers in Großräschen. Durch einen Irrtum verfehlten sie jedoch ihr Ziel. Eher jedoch sind sie mit den Angriffen auf das damalige Brabag Hydrierwerk in Schwarzheide (jetzt BASF) in Verbindung zu bringen. Wenn es eingenebelt wurde, um es vor den Luftangriffen zu schützen, zog dieser teilweise bis zur Autobahnbrücke vor Drochow. Als die Piloten feststellten, sie waren zu weit geflogen, entluden sie ihre Flugzeuge über Drochow.
 
Nach dem Ende des Krieges waren noch 9 Kameraden im Dienste der Feuerwehr, die mit dem Wiederaufbau begannen. Der Wehrführer war Erich Bauer und Paul Zickert sein Stellvertreter. Nach 1945 wurde ebenfalls die Luftschutzeinheit durch die FFw übernommen. Es wurden entsprechende Übungen durchgeführt, zu denen alle Einwohner herangezogen wurden. 1946 waren es 20 freiwillige Helfer und 1947 schon 31 Kameraden im Dienste der Feuerwehr. Im November 1948 wurden 15 Kameraden auf Grund ihrer früheren Mitgliedschaft in der NSDAP aus der Feuerwehr ausgeschlossen, unter Ihnen der Wehrführer Erich Bauer. Daraufhin wurde Paul Zickert Wehrführer und Otto Pfützner sein Stellvertreter. Als Zugfahrzeug für den TSA wurde ein LKW eingesetzt, der durch Richard Bauer gefahren wurde. Als Ausgleich durfte er den LKW im Gerätehaus abstellen. Als auch der LKW nicht mehr zur Verfügung stand, wurde auf Zugmittel der inzwischen gegründeten LPG(1952) zurückgegriffen.
 
Ab 1952 wurde Günter Recklies Wehrleiter und Paul Zickert wurde Stellvertreter, 1954 wurde Walter Sikora Stellvertreter. Am 07.09.1953 wurde eine LPG-Löschgruppe gegründet. 1957 wurde der TSA von Magirus durch einen gebrauchten TSA mit einer TS 8 ersetzt. 1959 wurde Helmut Wegner als Wehrführer eingesetzt. Günter Recklies wurde Stellvertretener Wirkungbereichsleiter und Bürgermeister. 1957 wurde erstmals eine Pionierfeuerwehr gebildet, die jedoch nicht gemeldet wurde. Es sollte erst die Entwicklung dieser Gruppe abgewartet werden. Im Mai 1963 wurde dann die Gruppe junger Brandschutzhelfer mit 9 Pionieren gegründet, der Leiter war Otto Pfützner. 1971 waren es schon 21 Kinder.
 
Der TSA wurde 1971 durch einen neuen mit komplett neuer Bestückung ersetzt. Am 28.04 1974 wurde eine Frauenlöschgruppe mit 15 Frauen gegründet. Die geforderte Sollstärke lag bei 5 Frauen. Desweiteren wurde Aufgrund des vorherrschenden Personalmangels in den Vormittagsstunden (viele arbeiteten außerhalb) die Intensivierung der Arbeit, der LPG-Löschgruppe vorangetrieben. Auf Grund der hohen Anzahl der aktiven Kameraden und der bescheidenen Ausstattung mit Löschtechnik wurde die FF Drochow vielfach zur personellen Verstärkung anderer Wehren eingesetzt. Waldbrandbekämpfungen in unserem Territorium, sowie ein Stallbrand 1980 bei der LPG mit bis zu 25 Einsatzkräften sind keine Seltenheit. Am 01.06.1983 bekam die FF Drochow ein KLF vom Typ B1000 mit dazugehöriger Schlauchhaspel für 200 Meter B-Schlauch, der am 09.07.1983 beim Großwaldbrand in Großräschen seine Feuertaufe erhielt. Der Einsatz dauerte 5 Tage im 12-Stunden-Schichtbetrieb mit insgesamt 20 Kameraden.
 
1992 wurde auf Grund des sehr desolaten Zustandes das Dach des Gerätehauses erneuert und die Stellfläche davor befestigt. 1994 wurde die elektrische Anlage auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. 1999 wurden Holger Dix und Kay-Uwe Krahl als Wehrführer sowie Stellvertreter eingesetzt. Der im Jahr 2000 durchgeführte Umbau der Schlauchwäsche zu einem beheizbaren Umkleideraum erfolgte vollständig in Eigeninitiative. Ebenfalls wurden die Forderungen des GUV, soweit möglich, durch die Kameradinnen und Kameraden umgesetzt. Die Eingangstür wurde erneuert und vergrößert, das Geländer im Schlauchturm wurde erhöht und eine Fußleiste wurde montiert.
 
Das Drochow auf eine einsatzstarke Wehr zurückgreifen kann, zeigte sich einmal mehr am 15.09.2001. An diesem Tag waren anlässlich eines Gedenkmarsches während der amerikanischen Champcarserie 22 Kameradinnen und Kameraden, darunter 7 Kinder, sowie 3 Kameraden zur Brandsicherheitswache auf dem Lausitzring. Gleichzeitig konnten immer noch 7 Kameradinnen und Kameraden die Einsatzbereitschaft bei einer erfolgten Alarmierung sichern. 2002 zählte die FF Drochow 42 aktive Kameradinnen und Kameraden, 10 Mitglieder in der Alters- und Ehrenabteilung und 12 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr. Der Umbau des Gerätehauses konnte endlich nach 10 Jahren zähem und hartnäckigem Ringen erfolgen. Es wurde ein Sanitärtrakt, eine Küche und eine Fahrzeughalle nach dem neuesten technischem Stand angebaut. Der ehemalige Umkleidebereich (Schlauchwäsche) wurde zum Büro und einer Werkstatt, sowie die alte Fahrzeughalle zum Schulungsraum umgebaut. Auch hier mussten die Unterlagen genauestens angesehen und überarbeitet werden, weil zum Einen der Projektant mehrere Bauvarianten vorlegte, zum anderen aber auch seine Vorschläge und die der FF Drochow weit auseinander drifteten. Der Einbau des Umkleidebereichs in der neuen Fahrzeughalle erfolgte wieder in Eigeninitiative. Ebenfalls konnte das LF 8/6 der FF Annahütte durch die FF Drochow übernommen werden.
 
Zum Jahreswechsel 2011/12 legte der Wehrführer Holger Dix sein Amt nieder. Es wurde nach Anhörung der aktiven Kameradinnen und Kameraden Kay-Uwe Krahl als Wehrführer eingesetzt, Reno und Heike Bauer wurden Stellvertreter. Ende 2012 ging eine neue Verwaltungssoftware in Probebetrieb und seit Anfang 2013 werden alle personal- und fahrzeugtechnischen Angelegenheiten, Ausrüstungsgegenstände sowie Einsatzberichte darüber bearbeitet. Die Ausrückzeiten liegen heute im Schnitt bei 5 Minuten. Bis auf wenige Ausnahmen, die arbeitsbedingt sind, ist die Tageseinsatzbereitschaft gesichert. Im Jahr 2014, dem Jahr des 80-jährigem Bestehens der Feuerwehr Drochow, gehören 27 aktive Kameraden (darunter 7 Frauen),17 der Alters- und Ehrenabteilung und 7 der Jugendfeuerwehr an.

 


Großaufgebot der Jugendfeuerwehren

Vom 6. bis 8. September 2024 fand das 11. Gemeindejugendfeuerwehrzeltlager in Annahütte, in der Wilden Lausitz, statt. Insgesamt nahmen sechs Jugendfeuerwehren mit 71 Kindern und Jugendlichen an diesem ereignisreichen Wochenende teil. Während es bei den Hörlitzer Jugendfeuerwehrkameraden eine Premiere war gab es in den anderen Ortsteilen einige „Wiederholungstäter“.

Am Freitag reisten die Teilnehmer zum großen Teil mit dem Fahrrad an, und innerhalb kurzer Zeit entstanden über 20 Zelte auf dem Gelände der Wilden Lausitz in Annahütte. Der Samstag stand ganz im Zeichen von Wissen, Teamgeist und Feuerwehrtechnik. An verschiedenen Stationen stellten die Kinder und Jugendlichen ihr Allgemeinwissen sowie ihre Kenntnisse in Heimatkunde unter Beweis. Auch feuerwehrtechnische Fertigkeiten und Erste Hilfe waren wichtige Bestandteile des Programms. Ein herzlicher Dank gilt hierbei dem Deutschen Roten Kreuz, das die Erste-Hilfe-Schulung sehr anschaulich und lehrreich den Kindern vermittelte.

Das Highlight des Wochenendes war zweifelsohne der Löschangriff nass unter Flutlicht. Hier durften auch die Bambinis, die jüngsten Teilnehmer im Alter von 6 bis 9 Jahren, in fünf Mannschaften antreten. In einem vereinfachten Wettkampfformat mit jeweils sechs Kindern pro Mannschaft erlebten viele der kleinen Feuerwehrleute ihren allerersten Wettkampf – die Aufregung war entsprechend groß! Auch die älteren Kinder und Jugendlichen im Alter von 10 bis 15 Jahren konnten mit sieben Mannschaften am Löschangriff teilnehmen. Obwohl der „Fehlerteufel“ bei einigen Teams zuschlug, tat dies der Stimmung keinen Abbruch – der Spaß und die Kameradschaft standen im Vordergrund.

Nach dem Wettkampf war ursprünglich ein stimmungsvoller Fackelumzug zurück zur Wilden Lausitz geplant. Aufgrund der Waldbrandgefahrenstufe 5 musste dieser jedoch leider abgesagt werden. Stattdessen führten die Kinder und Jugendlichen einen Umzug mit Taschenlampen durch – eine kreative und sichere Alternative, die ebenfalls für Begeisterung sorgte.

Der Sonntag bildete mit der Siegerehrung und der Vergabe der Auszeichnungen den krönenden Abschluss des Zeltlagers. Lydia März, unterstützt von dem stellvertretenden Kreisjugendfeuerwehrwart Marco Kleinichen, zeichnete die herausragenden Leistungen der jungen Feuerwehrleute aus: 19-mal wurde die Kinderflamme Stufe 1, zweimal die Kinderflamme Stufe 2, 47-mal die Jugendflamme Stufe 1 und zweimal die Jugendflamme Stufe 2 verliehen.

Das Zeltlager war ein voller Erfolg, und dies wäre ohne die tatkräftige Unterstützung vieler nicht möglich gewesen. Ein besonderer Dank geht an Simon Breth für die Bereitstellung der Wilden Lausitz, an Bürgermeister Klaus Prietzel für die Spendenaktion und an den zahlreichen Spendenden sowie an das Ordnungsamt für die gute organisatorische Unterstützung. Nicht zuletzt gilt der Dank den engagierten Jugendfeuerwehrwarten und Betreuern, die dieses unvergessliche Wochenende für die Kinder und Jugendlichen ermöglicht haben.

Jugenfeuerwehrzeltlager 2024

Höchste Qualifikationsauszeichnung der Deutschen Jugendfeuerwehr verliehen

Nach wochenlanger Vorbereitung war der große Tag gekommen: Nachwuchsfeuerwehrleute aus dem Landkreis OSL stellten insgesamt drei Gruppen aus verschiedenen Feuerwehren sowie ein Team aus Lübbenau.

Die Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr ist die höchste Auszeichnung, die Jugend- feuerwehrmitglieder in Deutschland erreichen können. Sie stellt hohe Anforderungen an Team- work, Disziplin, körperliche Fitness und feuerwehrtechnisches Wissen und Können.

Insgesamt versammelten sich 33 Jugendliche um 10:00 Uhr in der Sporthalle Schipkau, vor ihnen standen 14 Bewerter, alle in Socken, da uns das Wetter ein Strich durch die Rechnung ma- chen wollte. Darauf gingen alle natürlich nicht ein. Eine Eröffnung im Trockenen war somit mög- lich. Die Abnahme war trotz Regen ein voller Erfolg für alle Teilnehmer.

Die Prüfungen sind sehr anspruchsvoll und setzen sich aus fünf Disziplinen zusammen:

1.   Löschangriff nach Feuerwehr-Dienstvorschrift 3: Hierbei muss die Gruppe oder Staffel als Team einen simulierten Löscheinsatz durchführen.

2.   Schnelligkeitsübung: Bei dieser Disziplin müssen die Jugendlichen nach Zeit acht C- Schläuche ausrollen und kuppeln.

3.   Kugelstoßen: Das Ziel besteht hier darin, gemeinsam eine bestimmte Gesamtweite zu erreichen. Dabei muss die körperliche Fitness unter Beweis gestellt werden.

4.   Fragenbeantwortung: Hier stehen das Allgemeinwissen und das Feuerwehrwissen im Vordergrund.

5.   Staffellauf: Dabei müssen die Jugendlichen eine Strecke von 1.500 m (Staffel 1.000m) so schnell wie möglich zulegen. Ausdauer und Sprintfertigkeit sind hier besonders gefragt.

Gut organisiert durch die Kreisjugendfeuerwehr OSL und den Gemeindejugendfeuerwehrwart von Schipkau, Stefan Holz, startete die Leistungsüberprüfung. Alle Jugendfeuerwehrleute zeig- ten gute Disziplin, die Kommandogabe war sehr ordentlich und alle schafften es, gut mit ihrer Aufregung umzugehen. Nachdem alle die vorgesehenen Stationen absolviert hatten, ließ man sich das Mittagessen, zubereitet von der Feuerwehr Altdöbern, schmecken.

Pünktlich zur Auswertung kam nun endlich die Sonne zum Vorschein. Insgesamt konnte der Ab- nahmeberechtigte der Deutschen Jugendfeuerwehr, Jan Paulick, an 29 Jugendliche die Leis- tungsspange übergeben und vier Kinder, die die Gruppen unterstützten, bekamen eine Teilnah- meurkunde überreicht.

Ein großer Dank geht auch an alle Jugendfeuerwehrwarte und Betreuer, die viel Zeit in die Vor- bereitung investiert haben und alle Helfer, die diesen Tag möglich gemacht haben. Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass der Bürgermeister der Gemeinde Schipkau, Klaus Prietzel, auch für die Zukunft zugesichert hat, dass die tolle Sportanlage an der Grundschule für diesen Höhe- punkt im Leben der Kreisjugendfeuerwehr OSL zur Verfügung zu stellen.

Gemeindejugendfeuerwehrwarte

Lydia März und Stefan Holz

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