Bereits am 15. Dezember 1910 beschloss der Gemeinderat von Särchen – so hieß Annahütte damals noch - den Bau eines Spritzenhauses und die Beschaffung einer Spritze. Die Landesfeuersozietät der Provinz Brandenburg empfahl mit einem Schreiben vom 6. März 1912 die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr. So wurde noch im gleichen Jahr die erste Spritze bestellt und im Oktober 1912 vom Bahnhof Annahütte abgeholt. Zugleich fanden auch erste Vorbesprechungen zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr statt.

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Särchen - 1913Am 12. März 1913 gründeten dann 14 Männer die Freiwillige Feuerwehr Särchen. Die Gründungsmitglieder waren Paul Sieber, Ernst Schneider, Ewald Müller, Heinrich Netzker, Reinhold Schöppens, Otto Hänzka, Paul Bielka, Max Lindenau, Franz Huste, Herrmann Korbin, Richard Kubisch, Fritz Däne, Herrmann Blasius und Paul Vogel. Erster Wehrführer wurde damals der Bäckermeister Paul Sieber. Am 30. September 1913 wurde die Freiwillige Feuerwehr Särchen durch den Kreisbrandmeister des Kreises Calau, Febrans, anerkannt.

Die Alarmierung der Wehr erfolgte durch das Blasen der Hörner und das Heulen der Sirenen in den Fabriken. Die erste große Bewährungsprobe der neu gegründeten Freiwilligen Feuerwehr Särchen war am 27. April 1913 ein Großbrand in der Gemeinde Lug. Nach 30 Minuten war die Spritze einsatzbereit am Einsatzort, eine beachtliche Leistung zur damaligen Zeit. Die Strecke betrug immerhin etwa 10 Kilometer.

Am 26. September 1913 wurde der Bau für das Spritzenhaus in der Bahnhofstraße beauftragt und wenig später eingeweiht. In den nächsten Jahren tobte der erste Weltkrieg und hatte auch Auswirkungen auf die Feuerwehr. So wurde beispielsweise jeder Bürger laut polizeilicher Anordnung zur Brandbekämpfung verpflichtet. Während des Krieges verloren 5 Kameraden ihr Leben.

Ein Großbrand in der Gaststätte Blembel in Saalhausen und ein weiterer in der Zimmerei der Glasfabrik riefen die Kameraden 1927 zur Spritze. Durch die politischen Umbrüche der dreißiger Jahre wurde am 28. September 1933 der langjährige Wehrführer Paul Sieber durch den Landwirt Ewald Müller ersetzt. Am 27. März 1934 erfolgte die formelle Auflösung der Freiwilligen Feuerwehr Särchen, es wurde die Amtswehr Klettwitz mit dem Löschzug 2 – Särchen gegründet. Im gleichen Jahr wurde dann eine mechanische Leiter mit 12m Länge in Dienst gestellt, die heute zwar nicht mehr im Einsatz ist, jedoch von den Kameraden liebevoll restauriert wurde und in unserem Gerätehaus besichtigt werden kann.

1935 erhielten die Kameraden die erste Motorspritze, ein Model der Firma Koebe mit dazugehörigem Anhänger. Zum Transport der Spritze wurde 1935 ein Auto erworben.

1937 hatte der Löschzug 2 – Särchen eine Gesamtstärke von sehr beachtlichen 67 Kameraden. Während eines Appells wurde eine 2. Motorspritze mit der beachtlichen Leistung von 800 l/min übergeben und in Dienst gestellt. Wiederum die politische Lage führte im Januar 1938 dazu, dass der Ort seinen ursprünglich aus dem sorbischen stammenden Namen Särchen in den Namen Annahütte / NL ändern musste. Dies war der Name der örtlichen Glashütte, die wiederum nach der Frau des Besitzers benannt worden war.

Am 23. November 1938 wurde der Löschzug 2 – Annahütte der Feuerschutzpolizei unterstellt. Äußerlich sichtbares Zeichen des politischen Wandels war der Wechsel der Fahrzeuganstriche vom Rot zum Tannengrün der Polizei sowie die Verwendung der Hoheitsabzeichen der Ordnungspolizei an Fahrzeugen und Uniformen. Alle Fahrzeuge mussten mit blauem Blinklicht und Horn ausgestattet werden. In den letzten Kriegstagen wurde auch die Feuerwehr Annahütte bei Großbränden in Berlin eingesetzt. Nach dem 2. Weltkrieg war von der einst guten Ausrüstung nicht mehr viel übrig geblieben, auch das Löschfahrzeug war verschwunden.

Am 17. Oktober 1945 verpflichteten sich 17 Kameraden in alter Kameradschaft und treuer Pflichterfüllung zur Freiwilligen Feuerwehr Annahütte. Als neuer Wehrführer wurde Bernhardt Kerbus bestellt. 1946 wurden alle Gespannhalter verpflichtet, die Motorspritze bei Feueralarm zur Brandstelle zu bringen.

Im Juni 1948 wurde in einer außerordentlichen Versammlung der damalige Wehrführer Bernhardt Kerbus aufgrund seiner Mitgliedschaft in der NSDAP des Amtes enthoben. Als neuer Wehrführer wurde anschließend Alfred Lademann eingesetzt, der diese Funktion bis 1955 ausübte, dann an Otto Vogel übergab.Ebenfalls im Jahr 1955 wurde durch die Kameraden in mehreren tausend Arbeitsstunden ein Fahrgestell zu einem Feuerwehrauto aufgebaut.

Im April 1963 wurde erstmals in der Geschichte der Wehr eine Frauenlöschgruppe mit 12 Frauen gegründet. Zur ersten Gruppenführerin wurde die Kameradin Waltraud Glowik ernannt.

1964 wurde die Wehrleitung neu besetzt. Den Auftrag zur Führung der Wehr erhielt fortan der Kamerad Helmut Glowik, Die Stärke der Wehr betrug einschließlich der Frauenlöschgruppe 67 Kameraden. Am 28. Januar 1966 wurde die Arbeitsgemeinschaft „Junge Brandschutzhelfer“ geründet, deren jahrelange Leitung Oberlöschmeister Karl Flegel übernahm.

Am 20. Januar 1967 übernahm die Wehr ein gebrauchtes Löschfahrzeug LF-TS 8 vom Typ Phänomen Garant (Granit) 30k. Fortan versah dieses Löschfahrzeug seinen treuen Dienst in der Feuerwehr Annahütte und wurde erst 1987 durch ein Kleinlöschfahrzeug KLF-TS 8 Barkas B-1000 ersetzt. Durch das große Engagement der Kameraden, insbesondere den persönlichen Einsatz des Kameraden Helmut Glowik, konnte der K30 vor der geplanten Verschrottung bewahrt werden und ist nun als Traditionsfahrzeug zu vielen Ereignissen unterwegs.

1976 erfolgten Alarmierungen zu einer Gasexplosion in der Sallgaster Straße 19 und zu einem 4-tägigen Waldbrand zwischen Meuro und Freienhufen. Das erste Funkgerät wurde in das Löschfahrzeug eingebaut und die bereits 1934 angeschaffte mechanische Leiter wurde wegen eines Defektes außer Dienst gestellt. Vom 8. bis 12. Juli 1983 befanden sich ununterbrochen Kameraden der Feuerwehr Annahütte bei einem Waldbrand in der Nähe eines NVA-Geländes in Großräschen. In den frühen Morgenstunden des 4. Februar 1985 eilten die Kameraden zum Großbrand der Konsum-Gaststätte nach Klettwitz. Tiefe Minustemperaturen behinderten dort die Löscharbeiten ungemein.

1992 erhielt Kamerad Wilfried Sauer das Vertrauen der Kameraden und führte fortan als Wehrführer die Geschicke der Wehr. Erste Fahrzeugbeschaffung nach der politischen Wende war ein Tanklöschfahrzeug TLF 16/W50 von der Betriebsfeuerwehr der DEFA-Filmstudios aus Potsdam Babelsberg, das am 24. September 1992 in Dienst gestellt werden konnte. Annahuette altes Geraetehaus hpDas 1913 erbaute Gerätehaus war allerdings viel zu klein für das TLF, das vorerst anderweitig untergestellt werden musste. Das war allerdings ein triftiger Grund für die Planung eines neuen Gerätehauses, im Übrigen dem ersten Neubau in Annahütte seit vielen Jahren, denn der Ort war zur Erweiterung des Tagebaues Klettwitz für den Abriss vorgesehen. Um Platz für einen Neubau zu schaffen, wurde das alte Gerätehaus nebst Steigerturm 1993 abgerissen. Die Bauarbeiten gingen zügig voran und so wurde schon am 24. April 1993 das Richtfest gefeiert, die Einweihung am 23. Oktober 1993.

Erstmals wurde am 24. Mai 1997 ein nagelneues Fahrzeug für die Brandbekämpfung und technische Hilfeleistung in Dienst gestellt, ein Löschgruppenfahrzeug LF8/6 mit eingebauter Feuerlöschkreiselpumpe, einer Nennleistung von 800 l/min und einem Löschmittelbehälter von 600 l Wasser sowie einem Beleuchtungssatz und hydraulischem Rettungsgerät. Es ersetzte das KLF aus dem Jahre 1987.

Im Zuge der Neustrukturierung und Aufgabenverteilung der nun zur Gemeinde Schipkau gehörenden Ortsfeuerwehr wurde am 13. April 2002 ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 16/12 in Dienst gestellt und das LF 8/6 an die Drochower Kameraden übergeben. Die Möglichkeiten zur Brandbekämpfung und technischen Hilfeleistung wurden mit dem neuen Fahrzeug erheblich erweitert.

Seit Dezember 2004 ist der Kamerad Andreas Schneider Ortswehrführer und löste nach 12 Jahren den Kameraden Wilfried Sauer ab.

In den frühen Morgenstunden des 24. April 2005 brannte der Dachstuhl des Hortgebäudes auf dem Gelände der Grundschule Annahütte in voller Ausdehnung. Trotz Löschhilfe der umliegenden Feuerwehren konnte das Gebäude nicht gerettet werden.

Am 12. April 2010 konnte als Ersatz für das in die Jahre gekommene Tanklöschfahrzeug ein neues, etwa 130.000 € teures TSF-W in Dienst gestellt werden. Somit wurde auch das letzte aus DDR-Zeiten stammende Löschfahrzeug in der Gemeinde Schipkau ausgetauscht.

Quelle: Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Särchen – Annahütte

 


Großaufgebot der Jugendfeuerwehren

Vom 6. bis 8. September 2024 fand das 11. Gemeindejugendfeuerwehrzeltlager in Annahütte, in der Wilden Lausitz, statt. Insgesamt nahmen sechs Jugendfeuerwehren mit 71 Kindern und Jugendlichen an diesem ereignisreichen Wochenende teil. Während es bei den Hörlitzer Jugendfeuerwehrkameraden eine Premiere war gab es in den anderen Ortsteilen einige „Wiederholungstäter“.

Am Freitag reisten die Teilnehmer zum großen Teil mit dem Fahrrad an, und innerhalb kurzer Zeit entstanden über 20 Zelte auf dem Gelände der Wilden Lausitz in Annahütte. Der Samstag stand ganz im Zeichen von Wissen, Teamgeist und Feuerwehrtechnik. An verschiedenen Stationen stellten die Kinder und Jugendlichen ihr Allgemeinwissen sowie ihre Kenntnisse in Heimatkunde unter Beweis. Auch feuerwehrtechnische Fertigkeiten und Erste Hilfe waren wichtige Bestandteile des Programms. Ein herzlicher Dank gilt hierbei dem Deutschen Roten Kreuz, das die Erste-Hilfe-Schulung sehr anschaulich und lehrreich den Kindern vermittelte.

Das Highlight des Wochenendes war zweifelsohne der Löschangriff nass unter Flutlicht. Hier durften auch die Bambinis, die jüngsten Teilnehmer im Alter von 6 bis 9 Jahren, in fünf Mannschaften antreten. In einem vereinfachten Wettkampfformat mit jeweils sechs Kindern pro Mannschaft erlebten viele der kleinen Feuerwehrleute ihren allerersten Wettkampf – die Aufregung war entsprechend groß! Auch die älteren Kinder und Jugendlichen im Alter von 10 bis 15 Jahren konnten mit sieben Mannschaften am Löschangriff teilnehmen. Obwohl der „Fehlerteufel“ bei einigen Teams zuschlug, tat dies der Stimmung keinen Abbruch – der Spaß und die Kameradschaft standen im Vordergrund.

Nach dem Wettkampf war ursprünglich ein stimmungsvoller Fackelumzug zurück zur Wilden Lausitz geplant. Aufgrund der Waldbrandgefahrenstufe 5 musste dieser jedoch leider abgesagt werden. Stattdessen führten die Kinder und Jugendlichen einen Umzug mit Taschenlampen durch – eine kreative und sichere Alternative, die ebenfalls für Begeisterung sorgte.

Der Sonntag bildete mit der Siegerehrung und der Vergabe der Auszeichnungen den krönenden Abschluss des Zeltlagers. Lydia März, unterstützt von dem stellvertretenden Kreisjugendfeuerwehrwart Marco Kleinichen, zeichnete die herausragenden Leistungen der jungen Feuerwehrleute aus: 19-mal wurde die Kinderflamme Stufe 1, zweimal die Kinderflamme Stufe 2, 47-mal die Jugendflamme Stufe 1 und zweimal die Jugendflamme Stufe 2 verliehen.

Das Zeltlager war ein voller Erfolg, und dies wäre ohne die tatkräftige Unterstützung vieler nicht möglich gewesen. Ein besonderer Dank geht an Simon Breth für die Bereitstellung der Wilden Lausitz, an Bürgermeister Klaus Prietzel für die Spendenaktion und an den zahlreichen Spendenden sowie an das Ordnungsamt für die gute organisatorische Unterstützung. Nicht zuletzt gilt der Dank den engagierten Jugendfeuerwehrwarten und Betreuern, die dieses unvergessliche Wochenende für die Kinder und Jugendlichen ermöglicht haben.

Jugenfeuerwehrzeltlager 2024

Höchste Qualifikationsauszeichnung der Deutschen Jugendfeuerwehr verliehen

Nach wochenlanger Vorbereitung war der große Tag gekommen: Nachwuchsfeuerwehrleute aus dem Landkreis OSL stellten insgesamt drei Gruppen aus verschiedenen Feuerwehren sowie ein Team aus Lübbenau.

Die Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr ist die höchste Auszeichnung, die Jugend- feuerwehrmitglieder in Deutschland erreichen können. Sie stellt hohe Anforderungen an Team- work, Disziplin, körperliche Fitness und feuerwehrtechnisches Wissen und Können.

Insgesamt versammelten sich 33 Jugendliche um 10:00 Uhr in der Sporthalle Schipkau, vor ihnen standen 14 Bewerter, alle in Socken, da uns das Wetter ein Strich durch die Rechnung ma- chen wollte. Darauf gingen alle natürlich nicht ein. Eine Eröffnung im Trockenen war somit mög- lich. Die Abnahme war trotz Regen ein voller Erfolg für alle Teilnehmer.

Die Prüfungen sind sehr anspruchsvoll und setzen sich aus fünf Disziplinen zusammen:

1.   Löschangriff nach Feuerwehr-Dienstvorschrift 3: Hierbei muss die Gruppe oder Staffel als Team einen simulierten Löscheinsatz durchführen.

2.   Schnelligkeitsübung: Bei dieser Disziplin müssen die Jugendlichen nach Zeit acht C- Schläuche ausrollen und kuppeln.

3.   Kugelstoßen: Das Ziel besteht hier darin, gemeinsam eine bestimmte Gesamtweite zu erreichen. Dabei muss die körperliche Fitness unter Beweis gestellt werden.

4.   Fragenbeantwortung: Hier stehen das Allgemeinwissen und das Feuerwehrwissen im Vordergrund.

5.   Staffellauf: Dabei müssen die Jugendlichen eine Strecke von 1.500 m (Staffel 1.000m) so schnell wie möglich zulegen. Ausdauer und Sprintfertigkeit sind hier besonders gefragt.

Gut organisiert durch die Kreisjugendfeuerwehr OSL und den Gemeindejugendfeuerwehrwart von Schipkau, Stefan Holz, startete die Leistungsüberprüfung. Alle Jugendfeuerwehrleute zeig- ten gute Disziplin, die Kommandogabe war sehr ordentlich und alle schafften es, gut mit ihrer Aufregung umzugehen. Nachdem alle die vorgesehenen Stationen absolviert hatten, ließ man sich das Mittagessen, zubereitet von der Feuerwehr Altdöbern, schmecken.

Pünktlich zur Auswertung kam nun endlich die Sonne zum Vorschein. Insgesamt konnte der Ab- nahmeberechtigte der Deutschen Jugendfeuerwehr, Jan Paulick, an 29 Jugendliche die Leis- tungsspange übergeben und vier Kinder, die die Gruppen unterstützten, bekamen eine Teilnah- meurkunde überreicht.

Ein großer Dank geht auch an alle Jugendfeuerwehrwarte und Betreuer, die viel Zeit in die Vor- bereitung investiert haben und alle Helfer, die diesen Tag möglich gemacht haben. Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass der Bürgermeister der Gemeinde Schipkau, Klaus Prietzel, auch für die Zukunft zugesichert hat, dass die tolle Sportanlage an der Grundschule für diesen Höhe- punkt im Leben der Kreisjugendfeuerwehr OSL zur Verfügung zu stellen.

Gemeindejugendfeuerwehrwarte

Lydia März und Stefan Holz

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